Geschichte der Guntersblumer SPD
Siehe dazu auch den Originalzeitungsartikel (1. Seite und 2. Seite) der Landskrone vom 13.04.1933.
Die Dauer der Inhaftierung der einzelnen Genossen in KZ Osthofen war unterschiedlich und bewegte sich unseren Informationen zwischen 3 Tagen und
8 Wochen. Im Zusammenhang mit diesen Ereignissen und der nationalsozialistischen Gesetzgebung wurde der Ortsverein im Jahre 1933
aufgelöst und seine Mitglieder waren nach Außen nicht mehr aktiv. Wie Zeitzeugen berichten trafen sich im Frühjahr des Jahres 1946 in
der Wohnung von Herrn Lorenz Schmitt in der Südstraße 15, folgende Guntersblumer Bürger um eine Wiedergründung des
SPD-Ortsvereines vorzunehmen.
Anwesend waren dabei:
• Burkhardt, Rudolf
• Marquardt, Andreas
• Schmitt, Lorenz
• Stölker, Heinrich
• Trumpler, Johann
nachfolgend genannte Mitstreiter schlossen sich unmittelbar danach an und wurden ebenfalls Mitglieder des gegründeten Vereins:
• Bender, Georg
• Marquardt, Friedrich sen.
• Bing, Adam am 01.04.1946
• Ruppert, Adam
• Deißroth, Jakob
• Schätzel, Paul
• Forschner, Adam
• Schniering, Georg
• Heymach, Philipp
• Schniering, Peter
• Marquardt, Heinrich
• Simon, Heinrich
Als eine der ersten Maßnahmen des Vereinsvorstandes wurde die örtliche Jungendorganisation der „Falken“ gegründet, aus der dann
später die „Jungsozialisten“ hervorgingen. Folgende junge Guntersblumerinnen und Guntersblumer waren dort aktiv:
• Daubermann, Karl
• Schmitt, Elfriede (verh. Daubermann)
• Denker, Hans
• Stölker, Gertrud (verh. Wildner)
• Fretter, August
• Vatter, Walter
• Hansen, Hubert
• Wildner, Walter
• Marquardt, Liesel (verh. Vatter)
Die wieder gegründete politische Gruppierung war auch gesellschaftlich sehr rührig. So fand z.B. unter der Schirmherrschaft des SPD Ortsvereines
in Guntersblum im Jahre 1946 die erste Fastnachtssitzung nach dem Kriege im Wambolder Hof in der Hauptstraße statt.
Der erste Guntersblumer Ortsbürgermeister aus den Reihen der Sozialdemokraten war, noch vor der ersten Kommunalwahlen, von 1946
bis 1948, einer der Wiederbegründer des SPD-Ortsvereines, der Bahnarbeiter Johann Trumpler. Ihm folgte dann von 1949 bis 1961, mit
dem Zimmermann Rudolf Burkhardt, ein weiterer Sozialdemokrat der ersten Stunde.
Zu den ersten Gemeinderatswahlen, nach dem Ende der Hitler‘schen Gewaltherrschaft, am 15.September 1946 traten die Guntersblumer
Sozialdemokraten ( SP ) mit einer eigenen Liste an.
Das Orginal des Stimmzettels ist erhalten und hier rechts zu sehen.
01. Rudolf Burkhardt, Zimmermann
02. Dr. Ernst Huhn, prakt. Arzt
03. Lorenz Schmitt, Landarbeiter
04. Heinrich Marquardt, Landarbeiter
05. Johann Trumpler, Bahnarbeiter / Bürgermeister
06. Adam Bing, Winzer
07. Georg Sperling, Post- Betriebs- Assistent
08. Wilhelm Beck 3., Landwirt
09. Rudolf Muth, Friseur
10. Heinrich Stölker, Schrankenwärter i.R.
11. Bernhard Kraft, Kreis- Feuerwehr- Inspektor
12. Georg Jäger, Weichenwärter
13. Philipp Heymach, Metzgermeister
14. Adam Forschner, Ober- Lokheizer
15. Heinrich Dienst, Landarbeiter
Original Stimmzettel aus dem Jahre 1946